Was macht er nur?

War es zu schwierig? Gemeint war hier der Begriff „Aufbrezeln“, als Synonym für  aufdonnern, auftakeln, ausstaffieren, aufhübschen, auftussen, schick machen, schön machen, hoch stylen, herausputzen, fein machen, aufpeppen, auffrischen oder aufschmücken, dekorieren, drapieren, garnieren, verschönern und verzieren und Vieles mehr. Euch fallen dazu bestimmt noch andere Worte ein. Unser Mann hier im Bild brezelt seine Frau auf: er verziert sie mit Brezeln – haha. Nein, das weibliche Wesen wird dekoriert, damit es vorzeigbar wird. Böse Zungen behaupten, dass sich etwas Ältere meist eher aufbrezeln als Jüngere, um zu verbergen, dass die besten Zeiten schon vorbei sind. Also etwas auffällige geschminkt und gekleidet, das lenkt die Blicke von den Falten und beginnender Cellulite ab. Muss aber nicht sein. Man kann sich auch mal aufbrezeln, wenn man ausgeht, auf eine Party, einen Ball oder ins Theater, von mir aus auch in die Oper oder ins Kino. Und warum auch nicht, ich würde dem Wort aufbrezeln nicht unbedingt nur eine negative Aussage zuschreiben. Warum sollte man sich nicht mal hübsch machen. Hauptsache, man fühlt sich dabei selber noch wohl und das Ego ist zufrieden. Und aufbrezeln ist auch nicht typisch weiblich. Es gibt eine Menge eitler Männer, die länger im Bad brauchen als Frauen, mindestens genau soviel Kosmetika benutzen und oft auch einen genau so vollen Kleiderschrank haben.

Wörter wie „chillen“ oder auch „aufbrezeln“ sind Neulexeme und gehören zur natürlichen Sprachentwicklung dazu. Im Duden erstmals im Jahr 200 benannt, wird „aufbrezeln“ bereits seit den 90ger Jahren des 20. Jahrhunderts im Sprachgebrauch verwendet.

Wenn man dazu das Internet befragt, kommen so schlaue Dinge zum Vorschein, die das Wort Brezel aus dem Lateinischen ableiten: „brachium“, was Arm bedeutet. Ähm, naja, hm  – dünne Ärmchen, die verbogen wurden und so die Brezelform entstehen ließen. Das finde ich sehr weit hergeholt. soll aber der Form halber, hier nicht verschwiegen werden.