Diese Redewendung soll auf den Kaiser Napoleon zurückgehen. Nicht, dass der Ausspruch von ihm käme. Nein, geschrieben wurde über ihn. Nämlich von Heinrich Leo (1799-1878) einem deutschen Historiker, der ihn als politischen Störenfried im europäischen Kräftegleichgewicht beschreibt. Hätten wir hiermit die erste Bedeutung dieser Redewendung, die mit dem Hecht einen Unruhestifter und Angstverbreiter bezeichnet. Der Hecht mit seinem großen Maul, seinen spitzen nach hinten gebogenen Zähnen und seinem mächtigen bis zu 50 kg schweren Körper, ist ein sehr gefährliches Raubtier und bringt, dort wo er auftaucht, Unruhe in jedes Gewässer, besonders bei seiner Lieblingsbeute, den Karpfen. Will man in der Fischwirtschaft keine fetten sondern muskulöse Karpfen abfischen, dann ist „der Hecht im Karpfenteich“ genau das richtige Mittel der Wahl, da er für Bewegung unter den Karpfen sorgt.
Sinnverwandte Redewendungen finden sich in: Der Wolf unter den Schafen oder Der Falke unter den Spatzen.
Manche sagen, dass mit dem Hecht auch Personen gemeint seien, die eine besondere führende Rolle in einer Gemeinschaft spielen und sich durch Innovationsfreude und unkonventionelles Handeln auszeichnen. Dies wäre eine zweite mögliche Erklärung der Redewendung. Ich plädiere eher für erstere und würde den anderen eher dem tollen Hecht zuordnen.