Heute ist Obsttag

Erraten? Hier kommt die Auflösung, wie immer mit zusätzlichem Hintergrundwissen. Die gezeichnete Redewendung zeigt oder soll zeigen, falls jemand sagt, das war nicht rauszukriegen: “In den sauren Apfel beißen“.

Ein etwas süßer wäre mir lieber. Aber gelegentlich lässt es sich wohl nicht vermeiden, in den sauren Apfel zu beißen. Es ist aber besser als die sprichwörtlich „bittere Pille schlucken“ oder gar „eine Kröte schlucken“. Oder dann doch lieber einen Frosch küssen und den Prinzen heiraten?

Was bedeutet diese Redewendung und woher stammt sie? Das wollt ihr sicher wissen? Ganz bestimmt!

Die Bedeutung: Wenn man sagt, man „muss in den sauren Apfel beißen“, dann meint man damit in der Regel, dass man notgedrungen etwas Unangenehmes tun muss,  z.B. eine unangenehme oder undankbare Aufgabe übernehmen. Man muss einen Nachteil hinnehmen, da hilft weder Gejammer noch Herausreden. Pech gehabt also – da muss man durch! Man kann den Spruch vielleicht auch wörtlich nehmen: Not lehrt, in saure Äpfel zu beißen, wenn es nichts anders gibt.

Die Herkunft: Am 28.03.2019 feiert der Spruch „in den sauren Apfel beißen“ seinen 487. Geburtstag. Er ist also ganz schön alt, wie so einige andere Aussprüche auch. Und er hat einen berühmten Vater, den Reformator Martin Luther. Dieser schrieb an den erkrankten Kurfürsten Johann von Sachsen, auch Johann der Beständige genannt, im Jahr 1532 einen Brief, in dem er seine besten Wünsche zur Genesung übermittelt. Im seinem Text heißt es unter anderem: der Fürst „ein wenig hat mussen Wermut essen und in einen sauren Apfel beissen“. [vgl. Luther Sprichwörtersammlung Kapitel 308, veröffentlicht Weimar Hermann Böhlaus 1900 – da gibt es noch mehr Aussprüche des Herrn Luther] Trotzdem hat dieser, der Fürst, noch im gleichen Jahr am 16. August das Zeitliche gesegnet. Da war wohl der Wurm drin?