Steter Tropfen höhlt den Stein

Diese Redewendung lässt sich wie auch „eine Hand wäscht die andere“ ins 1. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgen. Sie kann dem antiken römischen Dichter Publius Ovidius Naso, kurz Ovid genannt,  zugeschrieben werden.  Welcher Schaffensphase Ovids, ob Liebesgedichten oder Klageliedern, der Ausspruch „gutta cavat lapidem, non vi sed saepe cadendo“ – „ein Tropfen Wasser höhlt einen Stein, nicht mit Gewalt, sondern durch oft fallen“, also kurz gesagt „steter Tropfen höhlt den Stein“, zuzuordnen ist, ist nicht bekannt.  Ich tendiere zu Liebesgedichten: wirbt man beharrlich um die Gunst einer Person, lässt sich diese bestimmt irgendwann erweichen. Würde doch irgendwie passen? Oder?

Ein Tropfen Wasser auf einen Stein, zeigt keine Wirkung, jedoch viele Tropfen über einen längeren Zeitraum, können eine Kuhle formen. Diese Redewendung bedeutet also, dass man Geduld und Beharrlichkeit, mit Ausdauer und Hartnäckigkeit, ein Ziel erreichen kann. Manchmal ist das vielleicht sogar besser, als schnell zum Ziel zu kommen. Manche sagen auch, der Weg ist das Ziel.

Also, beim ersten Scheitern  nicht gleich aufgeben, ganz im Sinne „was lange währt, wird gut“ oder wie man auch sagt „von einem Streiche fällt keine Eiche“. Find ich irgendwie lustig. Einen Spruch mit einem anderen zu erklären.